Die Yoni Massage ist immer in den spirituellen Rahmen einer Tantramassage eingebunden. Dies ist wichtig, um der empfangenden Frau den nötigen Raum und die nötige Zeit für dieses besonders intime und öffnende Erlebnis zu geben. Eine Yoni Massage kann ein vielfältiges Spektrum von Emotionen auslösen: Freude, Entspannung, Tiefe und Wärme, es können aber auch Widerstand und Angst vor den neuen Gefühlen empfunden werden. Ein Stopp wird jederzeit respektiert. Nichts muss, alles kann sein.
Michaela Riedl, eine der Pionierinnen der Yoni Massage, teilt diese in neun Phasen auf: Die erste Phase schafft mit Begrüßung und ersten Berührungen die richtige Verbindung zwischen Masseur/in und empfangender Frau. Mit wertschätzendem und zärtlichem Streicheln wird eine wohlige Atmosphäre erzeugt, die zur zweiten Phase, der vorbereitenden Ganzkörpermassage, führt. Diese Massage erfolgt ähnlich wie die Tao Massage. Sie aktiviert Energien und spricht sowohl Yang- (Rück-) als auch Yin-Seite (Vorderseite) an. Fließende, lange Berührungen sind charakteristisch, reichlich Massageöl verstärkt den wärmenden Effekt.
Entfaltung bei der Yoni Massage
In der dritten Phase konzentrieren sich die Berührungen langsam auf die sinnlichen Bereiche der Frau. Vorsichtig werden mit der Massage von Hals, Brüsten oder der Innenseite der Beine Verbindungen zur Yoni und den inneren Organen geschaffen. Die vierte Phase widmet sich dann erstmals direkt der Yoni. Von außen wird sie berührt, entdeckt und vor allem die Venuslippen ausführlich massiert, bevor die fünfte Phase auf den energiegeladensten Punkt des weiblichen Körpers, die Klitoris, eingeht. Verschiedene Techniken wie Umkreisen, Klopfen oder zärtliches Zupfen regen die sexuelle Energie an, die immer wieder über den ganzen Körper verteilt wird.
Die sechste Phase nennt sich „den Tempel betreten“. Die innere Yoni wird nur nach klarem Einverständnis der empfangenden Frau massiert, da sie für dieses Erlebnis unbedingt bereit und offen sein sollte. Nach einem zärtlichen Betasten des Eingangs, wird die innere Yoni massiert, um schließlich in Phase Sieben beim G-Punkt anzugelangen. Mit der Massage dieser besonderen Stelle erreicht die Energie ihren Höhepunkt. Die meisten Frauen, die während der Yoni Massage einen Orgasmus erleben, bekommen diesen in dieser intensiven Phase. Unter Anleitung des Tantramasseurs kann die starke erotische Energie angehalten und im Körper verteilt werden, bevor im achten Teil eine langsame Beruhigung des Erregungsniveaus angestrebt wird.
Nach einer letzten Stimulation wird die Yoni gedanklich wieder verschlossen und der empfangenden Frau Zeit zum Nachspüren gegeben. Das ist besonders wichtig, um das Erlebte zu verarbeiten und sich gleichzeitig wieder in sich selbst zu verankern. Die neunte und letzte Phase stellt die Verabschiedung mit Feedback und liebevoller, tantrischer Umarmung dar.